Leistungsprüfungen THL und Brandeinsatz

20. Oktober 2017
Zum Abschluss der diesjährigen Leistungsprüfungen zeigten die beiden jüngsten Einsatz-Gruppen der Feuerwehr Kirchanschöring ihr Können.

In Kirchanschöring sind Leistungsprüfungen schon immer der Grundstock, einer sehr soliden und umfangreichen Ausbildung. Diese ist aber auch erforderlich, wie die vielen Einsätze und Anforderungen in den vergangen Wochen gezeigt hatten. Heut zu Tage wird von den freiwilligen Feuerwehren von der Bevölkerung eine schnelle Hilfe aber auch ein professionelles Arbeiten wie von einer Berufsfeuerwehr erwartet. Damit man diese Erwartungen auch erfüllen kann, bilden sich die Feuerwehrleute ständig in Lehrgängen, praktischen Übungen und Unterrichten fort, denn sie müssen ja auch die Einsätze, wie ihre bezahlten Kollegen/innen von den Berufsfeuerwehren, abarbeiten können, nur mit dem feinen Unterschied, dass sie das ehrenamtlich und unentgeltlich tun.

Der Einsatzschwerpunkt aller Feuerwehren liegt ja mittlerweile bei der s. g. technischen Hilfeleistung (THL), wo man verunfallten Menschen zur Hilfe kommt, sie aus Fahrzeugen befreit, Erste Hilfe leistet, bis der Rettungsdienst eingetroffen ist, die Polizei bei der Verkehrsregelung unterstützt und die Fahrbahn reinigt. Nach großen Unwettern, müssen immer häufiger Bäume von Schienen, Hausdächern und mittlerweile auch ganzen Straßenzügen entfernt werden, um die Infrastruktur unserer Gemeinden, also die Verkehrswege wieder herzustellen und den Verkehr wieder zum Fliesen zu bringen. Starke Dauerregen verursachen oft verherrende Hochwässer, die Menschenleben fordern, wo ganze Häuser weggerissen und das Hab und Gut der Bürger im wahrsten Sinne des Wortes, vernichtet wird! Da ist ein vollgelaufener Keller noch ein kleineres Übel, aber auch hier hilft die Feuerwehr. Genauso gehört die Rettung von Tieren aus misslichen Lagen zum Aufgabenbereich einer jeden Feuerwehr.

Die Gruppe 9 stellte sich der Leistungsprüfung für den Hilfeleistungseinsatz, da in diesem Team ein Quer- und ein Wiedereinsteiger sind, wurden die Tätigkeiten ausgelost, was wiederum eine intensivere Vorbereitung erforderlich machte. Die Prüfung ist so ausgelegt, dass die Teilnehmer zuerst  eine Truppaufgabe erledigen müssen. Dazu werden aus der Hand vom Schiedsrichter Kärtchen gezogen, auf denen Ausrüstungsgegenstände vermerkt sind. Dann müssen die beiden in einem Trupp tätigen Feuerwehrleute dem Schiedsrichter den Lageort des Gegenstandes im Fahrzeug bei verschlossenen Rollläden zeigen. Dann wurden die Ausrüstungsteile aus dem Fahrzeug entnommen und die wichtigsten Funktionen erklärt. Gar nicht so einfach bei 10 Geräten die im Hilfeleistungs- Löschgruppenfahrzeug (HLF) untergebracht sind und die man dadurch auch aus dem „FF“ beherrschen muss, dazu gehören z.B. der hydraulische Rettungssatz, eine Winde, die Hebekissen, Motorsäge, Trennschleifer, Beleuchtungssatz usw.

Danach nahm die Gruppe im HLF zu einer vorgegebener Sitzordnung Platz, nach dem Befehl des Gruppenführers „Absitzen“ und mit den Aufgaben, die er den angetretenen Trupps gab, wurde ein kompletter Aufbau für einen Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person, der sich nachts ereignet hat, durchgeführt. Dabei musste die Erstversorgung des Patienten gezeigt, eine Einsatzstellenbeleuchtung und eine Verkehrsabsicherung aufgebaut sowie der Brandschutz an der Unfallstelle sichergestellt werden. Auch der Umgang mit den Rettungsgeräten musste gezeigt werden.

Der Aufbau und die Betätigung der einzelnen Geräte erfolgten von den Teilnehmern sehr geordnet und vor allem fehlerfrei, weil auch der vorgegebene Zeitrahmen eingehalten werden konnte, wurde die Leistungsprüfung auch mit Bravour bestanden.

Zu den Aufgaben der Feuerwehren gehören aber auch nach wie vor Brände, auch wenn diese nicht mehr so oft auftreten, ausschließen kann sie keiner. Deswegen bereitete sich die 8. Gruppe für die Leistungsprüfung im Löscheinsatz vor.

Auch hier zeigten die Teilnehmer eine sehr professionelle Leistung, bei dem die geforderten Knoten und Stiche, Fragebögen für den Gruppenführer und für die Teilnehmer der Stufe 6 sowie das Kuppeln einer Saugleitung alles fehlerfrei absolviert wurde. Besonders beeindruckt zeigte sich Kreisbrandmeister Hans Heinrich vom Aufbau des Löschangriffes. Das geordnete, nach den Befehlen des Gruppenführers, gezeigte Vorgehen aller Trupps, mit dem über Funk gegebenen Anweisungen und deren verstandenen Bestätigungen, erfolgte auch hier einwandfrei. Als geradezu vorbildlich bezeichnete er das Vorgehen mit den Schlauchtragekörben und den darin befindlichen 3 C-Druck-Schläuchen, die von den beiden Trupps alle auf einmal, durch das Öffnen der Tragekörbe und dessen Umdrehen entleert wurden. Die Schläuche wurden in Buchten verlegt, dadurch stand schnell eine ausreichende Schlauchreserve zur Verfügung. Das ist sowohl für den Innen- als auch Außenangriff äußerst wichtig. Nachdem das Löschziel erreicht und die vorgegebene Zeit eingehalten werden konnte, wurde auch diese Prüfung ohne Fehler bestanden.

Kommandant Hans Kirchhofer bedankte sich bei den Teilnehmern für die aufgebrachte Freizeit für diese wichtige Ausbildung. Den beiden Gruppenführern zollte er seine Hochachtung, für die gute Ausbildung, die sie ihren Leuten zukommen liesen. Er bedankte sich bei allen Teilnehmern für die hervorragenden Leistungen die er heute zu sehen bekam. Angesichts dessen, brauche ihm für die Zukunft der Feuerwehr nicht bange sein, denn diese beiden Gruppen haben die Aufgabe einmal in die Fußstapfen der älteren Kameraden zu treten, die mit dem Erreichen der Altersgrenze ihren Dienst dann nicht mehr ausüben dürfen.

KBM Hans Heinrich der im Auftrag der Kreisbrandinspektion die Prüfungen abnahm, schloss sich den Worten vom Kommandanten Hans Kirchhofer an. Er forderte die jungen Feuerwehrleute auf, unserer gemeinsamen Sache, der Feuerwehr sich weiterhin anzunehmen. Sich also stetig fortzubilden und bei den Einsätzen da zu sein, dass gilt besonders auch für die Kameraden, die heute die höchste Stufe der Leistungsprüfung erreicht haben. Damit auch künftig alle auf die Feuerwehr zukommenden Anforderungen bewältigen werden können. Gerade in Kirchanschöring, wo viele Fahrzeuge mit einer sehr umfangreichen Ausstattung vorgehalten werden, ist das ganz wichtig, ja eigentlich unerlässlich. Zusammen mit Kommandant Kirchhofer überreichte er dann die Leistungsabzeichen.

Die Stufe 2 bei der THL erhielt Markus Feil, die Stufe 1 errangen: Christian Allerberger, Lukas Hofmeister, Andreas Höpler, Stefan Jäger, Johanna Schuller, Ludwig Stöckl, Stefan Straßer und Franziska Wallner. Beim Löscheinsatz erreichten Stefan Haunerdinger, Thomas Mader und Christian Winzek die Höchste Stufe 6. Die Stufe 3 mit dem goldenen Abzeichen erwarben Daniel Aicher, Josef Hofmeister, Jakob Mayer, Johannes Obermeier, Markus Reitmaier und Heinrich Wallner.

Mit einer deftigen Brotzeit ließ man den erfolgreichen Abend ausklingen.